Die «Alte Ziegelei» gleich unterhalb des Bellpark in Kriens ist stadtbekannt: Seit Jahrzehnten wohnen und arbeiten dort junge Familien und Eremiten, Gärtner und Musikanten, Malerinnen und Töpfer, Klein-, Gross- und Lebenskünstler, Steinmetze, Installateure und Flachmaler, Literatinnen und Schattenboxer, Schreiner, Weinkenner – und natürlich auch ein paar «ganz normale» Menschen. Aber so richtig normal ist hier niemand, denn das einzigartig seltsame Haus färbt auf alle Bewohner*innen ab. Wer hier aufwuchs oder ein ganzes Stück älter wurde, kann das Leben unter einfachen, beflügelnden, solidarischen, räumlich verwinkelten und kulturell sehr weiträumigen Bedingungen nicht mehr vergessen.
Die lebendigen Inseln dieser Art werden im Stadtraum immer seltener. Heute ist viel von Nachhaltigkeit und Energien die Rede, doch die Lebensbedingungen werden gesichtslos, anonym und perfekt durchorganisiert. Das Nachhaltigste ist aber das, was zwischen den Menschen passiert.